Überblick
In Sachsen-Anhalt wechseln sich flache bis leicht wellige oder hügelige, von den Eiszeiten geprägte Landschaften mit Flusstälern und Mittelgebirgen ab. Der 1142 Meter hohe Brocken im Harz ist die höchste Erhebung von Sachsen-Anhalt.
Magere Heiden und fruchtbare Börden
Kernraum des Bundeslandes ist die Magdeburger Börde. Die Grundmoränen in dieser Region werden von Lössablagerungen der letzten Eiszeit bedeckt. Als Moräne wird das von Gletschern transportierte und abgelagerte Material (z. B. Geröll) bezeichnet. Grundmoränen sind die Ablagerungen an der Unterseite der Gletscher; Endmoränen werden am Ende der Gletscherzunge aufgeschoben. Löss ist eine durch den Wind transportierte, feinkörnige, kalkhaltige Ablagerung der letzten Eiszeiten. Böden, die auf Löss gründen, sind sehr fruchtbar. Hier sind insbesondere die Böden der Magdeburger Börde zu nennen.
Altmoränenlandschaften sind, im Vergleich zu Jungmoränenlandschaften, bereits stark verwittert und daher flachwellig bis hügelig. Die flachwellige Landschaft im Zentrum Sachsen-Anhalts wird intensiv landwirtschaftlich genutzt, etwa für den Anbau von Obst und Gemüse. Der Braunkohlentagebau prägt hingegen die nicht ganz so fruchtbare Leipziger Tieflandsbucht ganz im Südosten. Im Norden schließen die teilweise unberührte Colbitz-Letzlinger Heide und die dünn besiedelte Altmark an. Im Osten wird die Magdeburger Börde vom Höhenrücken Fläming und der Dübener Heide begrenzt. Größter natürlicher See Sachsen-Anhalts ist der rund 5 km² große Arendsee in der Altmark, der durch den Einbruch eines Salzstocks (Ansammlung von Steinsalz in der Erde) entstand.
Harzvorland
Der Mittellauf der Saale und die Unstrut begrenzen das Harzvorland und die südlich vom Harz gelegene Goldene Aue. Der Weinbau in der Saale-Unstrut-Region hat eine lange Tradition. Zentrum des von der Weinstraße Saale-Unstrut durchzogenen Gebietes ist die Wein- und Sektstadt Freyburg. Das östliche Harzvorland, früher durch den Kupferbergbau bekannt, ist eine hügelige Ackerlandschaft. An der Grenze zu Thüringen schließt sich die fruchtbare Goldene Aue an. Das nördliche Harzvorland ist eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft, die schon seit vielen Jahrhunderten besiedelt ist. Im Süden erhebt sich steil die Nordflanke des Harzes.
Wasserstraßenkreuz Magdeburg
Die Landeshauptstadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt am Wasserstraßenkreuz Magdeburg. Der Bau des Wasserstraßenkreuzes wurde nach der Wiedervereinigung in Angriff genommen. Mit dem Aufeinandertreffen von Elbe, Mittellandkanal und Elbe-Havel-Kanal wurde eine durchgehende Wasserstraßenverbindung zwischen Rhein und Oder geschaffen. Der Ausbau beinhaltete unter anderem den Bau von drei Schleusen. Die Schleuse Niegripp wurde bereits 1938 fertiggestellt. Auch das Schiffshebewerk Rothensee konnte damals in Betrieb gehen. Kernstück ist die 2003 eingeweihte Brücke, die den Mittellandkanal über die Elbe führt. Mit 918 Metern gilt sie als längste Kanalbrücke Europas.